Rosmarinöl
Rosmarin – Rosmarinus officinalis L.
Arzneilich verwendete Pflanzenteile (Droge)
Verwendet werden die getrockneten Blätter (Rosmarini folium) mit ihrem typischen Rosmarin¬geruch, der beim Zerreiben deutlich wahrzunehmen ist.Inhaltsstoffe der Droge
Rosmarinblätter enthalten ätherisches Öl („Rosmarinöl“) mit seinem aromatischen Geruch nach 1,8-Cineol, Campher, Pinen und anderen Monoterpenen.
Außerdem bittere Diterpenphenole und Lamiaceen-Gerbstoffe (vorwiegend Rosmarinsäure).
Medizinische Anwendung
Rosmarinblätter und Rosmarinöl
Zur Verbesserung der Leber- und Gallefunktion sowie bei dyspeptischen Beschwerden;
Äußerlich zur unterstützenden Therapie rheumatischer Erkrankungen und bei Kreislaufbeschwerden sowie als leichtes Antiseptikum zur Förderung der Wundheilung.Arzneiliche Drogenzubereitungen in Fertigarzneimitteln
- Rosmarinblätter als Bestandteil von Herz-Kreislauf-Tees
- Rosmarinöl in Salben, Cremes, Ölbädern (Rheumasalbe, Herzsalbe, Rheumabad, Herz-Kreislauf-Bad)
Dosierung
Teeaufguss: innerlich: 2- bis 3-mal eine Tasse Rosmarintee trinken;
mittlere Tagesdosis 4 bis 6 g Rosmarinblätter; Rosmarinöl: 2 Tropfen tägl.; äußerlich: Rosmarinöl in 6 bis 10%iger Zubereitung als Salbe oder Lotio 2-mal tgl. auftragen; Badezusatz: 2-mal wöchent¬lich als Vollbad.Bereitung eines Teeaufgusses
2 g fein geschnittene Rosmarinblätter mit 150 mL kochendem Wasser übergießen und 15 min ziehen lassen und abseihen. Als Badezusatz 50 g Rosmarinblätter mit 1 L Wasser versetzen und den Ansatz kurz aufkochen. Nach 15 bis 30 Min. den Ansatz durch ein Sieb geben und die Extraktflüssigkeit dem Badewasser zufügen.
Hinweise
Bei Gallenwegsbeschwerden (Gallensteinleiden, Verschluss der Gallenwege, Gallenblasenentzündung u.a.) und Lebererkrankungen soll die Einnahme von Rosmarinblättern und Rosmarinöl nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Vollbäder mit Rosmarinblättern und Rosmarinöl sind bei großen Hautverletzungen und offenen Wunden, bei Fieber, schweren Infektionen, schweren Kreislauferkrankungen und Herzschwäche zu meiden.
Rosmarinöl bei äußerer Anwendung nicht direkt auf Schleimhäute oder verletzte Haut auftragen und nie im Bereich der Augen.
Für die Einnahme von Rosmarinblättern während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor. Für die Anwendung bei Jugendlichen unter 12 Jahren und Kindern reichen die Erkenntnisse noch nicht aus; eine Anwendung wird deshalb nicht empfohlen; bei Rosmarinöl gilt dies bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Nebenwirkungen
Allenfalls Allergien
Wechselwirkungen
Keine bekannt
Literaturhinweise
HMPC, ESCOP, Kommission E, WHO Vol. 4